Good Artists Copy, Great Artists Steal

Gemeinsam mit seiner Frau hat er über Jahrzehnte hinweg Bilder gefälscht und über 300 davon in den Kunstmarkt eingeschleust.

Wolfgang Beltracchi ist einer der größten Kunstfälscher unserer Zeit.

Noch heute hängen in zahlreichen Museen seine Werke. Allerdings unter falschem Namen!

Schon mit 14 Jahren entdeckte er sein Talent, als er einen Picasso kopierte.
Im Laufe seines Kunststudiums verfeinerte er seine Fähigkeiten und adaptierte die Stile großer Künstler.
Er malte anschließend Bilder im Stile von Max Ernst, Heinrich Campendonk, Max Pechstein und vieler weiterer.

Er kopierte also keine vorhandenen, sondern malte in ihrem Stil neue.


Oder wie er es formuliert: „Ich habe die Bilder gemalt, die die Künstler sehr wahrscheinlich gemalt hätten, wenn sie noch länger gelebt hätten.“

Dabei ist er fest davon überzeugt, dass er den jeweiligen Stil der Künstler noch perfektioniert hat.
Daran ist zunächst nichts auszusetzen, aber leider hat er auch die Unterschrift der Maler gefälscht und die Bilder dann mit Hilfe seiner Frau über Zwischenhändler für sehr hohe Preise in den Kunstmarkt eingeschleust.

Teilweise bekam er eine Million Euro und mehr pro Bild.

2011 wurde er zu sechs Jahren Haft verurteilt und ist heute wieder ein freier Mensch.

Wie komme ich darauf?
Im ZDF konnte man sich anschauen, wie er deutsche Prominente porträtiert. Natürlich im Stil bekannter Künstler.

Das hat mich dazu gebracht über den Unterschied zwischen „kopieren“ und „stehlen“ nachzudenken.

Steve Jobs äußerte den Satz „Good artists copy – great artists steal”, der seiner Meinung nach von Picasso stammt.
Wenn man allerdings recherchiert, kommt man darauf, dass auch dieses Zitat nur gestohlen war.

Zuerst wurde es wohl schon 1892 von einem Mann namens W. H. Davenport Adams erwähnt und zwar in folgendem Wortlaut: “That great poets imitate and improve, whereas small ones steal and spoil.”

Ich finde die Unterscheidung sehr wichtig: Imitieren und verbessern auf der einen Seite und stehlen und verderben auf der anderen Seite.

Niemand von uns erfindet heutzutage die Welt noch neu.
Musiker imitieren zunächst andere Musikerinnen, bevor sie eigene Songs und ihren eigenen Stil entwickeln.
Das gleiche gilt für Fußballer, Managerinnen und Autoren. Wir lernen durch Imitation.

Wichtig ist es nur, sich nicht mit der Imitation zufrieden zu geben, sondern sie weiter zu entwickeln.
Wenn ich zum Beispiel in meinen Workshops mit Unternehmen Canvasse wie das „Business Model Canvas“ oder das „Team Canvas“ verwende gebe ich ihnen immer die Aufgabe das Canvas anzupassen.

Vielleicht fehlt ihnen ein Feld im Canvas, das in ihrer Situation sinnvoll wäre? Dann sollten sie es ergänzen.
Vielleicht sind zwei Felder des Canvas zum aktuellen Zeitpunkt überflüssig? Dann sollten sie sie streichen.

Egal welche Methode oder welches Werkzeug dir vorgeschlagen wird, hinterfrage es kritisch. Imitiere es und passe es dann für deine Zwecke an.

Nur so hinterlassen wir unseren ganz persönlichen Fußabdruck!

Dein Dennis

Warum es so sinnvoll ist über das vergangenen Halbjahr zu reflektieren und wieso dir das hilft für das nächste Halbjahr zu planen, erfährst du in diesem Artikel.

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