Aktuell leben knapp 8 Milliarden Menschen auf der Welt.
Was glaubst Du? Wer von diesen 8 Milliarden interessiert sich am meisten für dich und deine Karriere? Dein Chef? Deine Chefin? Dein Partner oder deine Partnerin?
Nein! Du selbst! Du trägst die volle Verantwortung für Dein Leben, für deine Karriere und für deinen Erfolg.
Gerade weil wir in der Zukunft immer häufiger in wechselnden Projektteams und in verschiedenen Rollen arbeiten werden, sind wir immer mehr auf uns allein gestellt. Das bedeutet nicht, dass wir zu Einzelkämpfern werden sollen. Aber es bedeutet, dass wir uns selbst als Unternehmer unseres eigenen Lebens betrachten sollten und die Verantwortung für unsere Karriere nicht bei anderen suchen.
Genau darum soll es in diesem Artikel gehen. Was bedeutet unternehmerisches Denken? Wie kannst du das Mindset eines Entrepreneurs entwickeln? Warum ist es so wichtig für die Zukunft? Und was genau ist der Unterschied zwischen einem Entrepreneur, einem Intrapreneur, einem Sidepreneur und einem Solopreneur?
Kurze Definition der einzelnen Typen
Das Wort „Entrepreneur“ kommt vom französischen „entreprendre“, was übersetzt „unternehmen“ heißt. Ein Entrepreneur ist also ein Unternehmer. Heute verwenden wir diesen Begriff meist als Synonym für jemanden, der innovativ ist und gleichzeitig das persönliche Risiko für seine Unternehmung trägt.
Vor allem der zweite Punkt unterscheidet ihn vom Intrapreneur. Dieser Begriff ist erst seit wenigen Jahren in aller Munde. Er beschreibt die unternehmerische Tätigkeit einer Person, die jedoch nicht Eigentümer eines eigenen Unternehmens ist und damit kein persönliches Risiko trägt. Ein Intrapeneur ist also fest angestellt, hat aber viele Freiheiten neue innovative Ideen im Unternehmen voranzutreiben.
Gerade für Personen, die in einem sicheren Rahmen neue Ideen entwickeln und testen möchten, ist Intrapreneurship die perfekte Ausgangsbasis.
Sidepreneure wiederum sind auch fest angestellt, bauen sich aber in ihrer Freizeit eine Selbständigkeit auf. Da sie es „nebenbei“ machen, werden sie Sidepreneure genannt. Diese Gruppen von Menschen hat eine hohe intrinsische Motivation, da sie sich häufig abends und am Wochenende mit ihrer Geschäftsidee beschäftigen.
Laut dem Buch „Sidepreneurship“, deren Autoren eine große Studie zu diesem Thema durchgeführt haben, geht es 42 Prozent der Sidepreneure um „persönliche Erfüllung“. Nur 22 Prozent gründen nebenberuflich, um ein zweites finanzielles Standbein zu haben.
Über 60 Prozent der Befragten gaben allerdings an, dass die Nebentätigkeit langfristig zu ihrer Haupttätigkeit werden soll. Es ist also die optimale Variante, um eigene Ideen auszuprobieren und Hypothesen zu validieren, bevor man komplett ins kalte Wasser springt.
Eine weitere wichtige Gruppe sind noch die Solopreneure, zu denen ich mich auch zählen würde. Das sind Selbständige, die sich bewusst Tätigkeiten aussuchen, die sie überwiegend allein durchführen können. Für gewissen Aufgaben ziehen sie Experten und Freelancer hinzu, aber ansonsten versuchen sie die Strukturen ihrer Selbständigkeit möglichst schlank zu halten. Sie genießen die Freiheit und die Flexibilität, die diese Form des Unternehmertums mit sich bringt.
Dabei unterscheiden sie sich von dein „Freiberuflern“, oder neudeutsch „Freelancern“, vor allem dadurch, dass sie unternehmerischer denken. Sie wollen dauerhaft nicht nur Zeit gegen Geld tauschen und pro Stunde oder Tag bezahlt werden, sondern eine gewissen Skalierbarkeit erlangen.
Das erreichen sie häufig durch eigene Produkte wie Bücher, Online-Kurse oder Affiliate-Modelle.
Warum wird unternehmerisches Denken in Zukunft wichtiger?
Ein unternehmerisch denkender und handelnder Mensch ist für mich vor allem ein proaktiver Mensch. Er denkt selbst mit, erkennt Chancen und ergreift diese aktiv. Dabei übernimmt er Verantwortung und scheut auch vor Fehlern nicht zurück.
Genau diese Art von Menschen werden in Zukunft immer häufiger in unserer Gesellschaft benötigt. Zum einen, um globale Herausforderung wie Klimaerwärmung, Armut, Demographischer Wandeln und die Digitalisierung zu meistern.
Zum anderen aber auch, um im Arbeitsmarkt von morgen erfolgreich zu sein. Unternehmen werden immer mehr auf Projektarbeit umstellen und dadurch verstärkt mit Freelancern, Selbständigen oder Entrepreneuren kooperieren.
Routinetätigkeiten werden mehr und mehr durch Roboter und Künstliche Intelligenzen übernommen. Da bleibt für uns Menschen vor allem das Entwickeln und Testen von neuen Ideen und Geschäftsmodellen. Bis eine Künstliche Intelligenz eine eigene Geschäftsidee entwickelt, für diese einen Businessplan erstellt, eine Finanzierung sichert und eine „Go-to-market Strategie“ entwickelt, wird es sicherlich noch einige Jahre dauern.
Bis dahin ist es an uns, dieses unternehmerische Denken zu optimieren.
Wie kannst du ein unternehmerisches Mindset entwickeln?
Die spannende Frage ist natürlich: „Wie kannst du dein unternehmerisches Mindset trainieren?“
Ich habe dir drei konkrete Impulse mitgebracht. Lass dich inspirieren:
1. Die richtigen Fragen stellen
Was denkst du dir, wenn du ein teures Auto, einen Traumurlaub oder ein wunderschönes Haus siehst? Vielleicht denkst du „Das kann ich mir nicht leisten!“
Was wäre aber, wenn du daraus eine Frage formulierst. Zum Beispiel „Wie kann ich mir das leisten?“. Damit kannst du es dir zwar aktuell immer noch nicht kaufen, aber dein Denken verändert sich. Du beginnst in Lösungen, statt in Problemen zu denken. Und ist nicht genau das „unternehmerisches Denken“? Unternehmer suchen nach Lösungen. Nach Lösungen für ihre eigenen Probleme und diejenigen anderer Menschen.
Überlege dir in Zukunft häufiger, welche Fragen du stellen kannst und wie du diese formulierst!
2. Dein Ikigai finden
Im oben erwähnten Buch „Sidepreneurship“ stellen die Autoren das Ikigai-Prinzip vor. Eine noch ausführlichere Beschreibung findest du ebenso in meinem Buch „52 Wege zum Erfolg“.
Hierbei geht es darum deine persönliche Bestimmung zu finden. Und zwar indem du vier Fragen beantwortest:
- Was liebe ich?
- Was wird benötigt?
- Wofür zahlen andere Menschen
- Was kann ich gut?
Die Schnittmenge aus diesen vier Antworten ist dein Ikigai. Egal, ob du auf der Suche nach einer eigenen Geschäftsidee bist oder nicht. Diese Fragen dienen der Reflexion und fördern dein unternehmerisches Denken. Du kommst weg vom Träumen und hin zu realistischen Einschätzungen. Schaue dir das Prinzip auf jeden Fall genauer an.
3. Dich mit Sidepreneuren vernetzen
Mein letzter Tipp ist dein Netzwerk. Je häufiger du dich mit unternehmerisch denken Menschen umgibst, desto mehr werden sie auf dich abfärben. Am einfachsten beginnst du auf www.sidepreneur.de und vernetzt dich direkt mit anderen Personen, die nebenberuflich gründen. Lass dich inspirieren und entwickle gemeinsam mit ihnen neue Ideen.
Viel Spaß dabei!